Das WEF als diskurs-formende Organisation hält eine enorme Verantwortung in der internationalen Politik. Ganz speziell der internationalen Klimapolitik. Ein Organ, welches den internationalen Dialog fördert und die Zusammenarbeit zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen ermöglicht, wird dringend benötigt. Doch das WEF wird seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Durch das Dulden klima-, umwelt- und menschenrechtsverachtenden Mitglieder, bieten sie jenen, die unsere Zukunft willentlich zerstören, einen Raum und eine Bühne Unwahrheiten zu verbreiten, Fortschritt zu verhindern und weiterhin auf Kosten von Menschenleben zu geschäften.
Wir fordern, dass das WEF zu dem wird, was es verspricht. Eine Organisation im Sinne des Gemeinwohls. Wir fordern, dass das WEF keine neuen Mitgliedschaften an Partner ohne wissenschaftlich-grundierte Strategie, und Nachweis deren Umsetzung, zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommen erteilt, bzw. dass alle schon beteiligten Partner, auf Androhung eines Ausschlusses, eine solche spätestens am Annual Meeting ‘23 präsentieren.
Das WEF positioniert sich gerne als Pionier, Vorreiter und Trendsetter in der Wirtschaftswelt verfolgt aber mit dem Konzept des ‘Stakeholder Kapitalismus’ ein Ziel, welches kaum vom Status Quo abweicht. Ein Ziel, welches weiterhin die Zerstörung des Planeten und deren Bewohner:innen in Kauf nimmt.
Wir fordern, dass das WEF sich der sozio-ökonomischen Realität der Klimakrise bewusst wird und erkennt, dass sie nicht in einem System gelöst werden kann, in welchem sie kreiert wurde. Wir fordern, dass das WEF die leeren, nichtssagenden Worte ihrer Scheinutopien hinter sich lässt und endlich Nägel mit Köpfen macht. Wir fordern, ganz konkret, dass sich das WEF neu orientiert, seinen Ansprüchen als Innovationstreiber der Wirtschaftstheorien gerecht wird und vielversprechende Konzepte wie ‘Degrowth’ und die ‘Doughnut-Ökonomie’ in Verbindung mit einer sozial gerechten Wirtschaft stärker vertieft und auf die Weltbühne hebt.
Im Hinblick einer versagenden internationalen Klimapolitik, einer gescheiterten COP und einem von greenwashing-durchtränkten WEF, stellt sich die Frage, wie der Status Quo einer blendenden, hindernden und langsamen internationalen Kooperation überwunden werden kann.
Wir fordern ein Überdenken in der internationalen Klimapolitik, allen voran den UNFCCC-Organen und dem WEF. Wir brauchen seit gestern schon Antworten auf die Fragen, wie wir als globale Gemeinschaft mit dieser Krise umgehen können, wie Firmen und Staaten in die Verantwortung gezogen werden können und wie der globale Norden seiner historischen, aktuellen und zukünftigen Verantwortung gegenüber MAPA gerecht werden kann. Zu dieser Verantwortung gehört unweigerlich auch das Einbeziehen von Menschen aus den am stärksten von der Klimakrise betroffenen Regionen an allen Veranstaltungen und in allen Organen.
Davos, Graubünden und die Schweiz haben als Gastgeber und Geldgeber des WEF Annual Meeting, aber auch als Beheimatung der Organisation, eine grosse Verantwortung hinsichtlich dem Umgang mit diesen Standorten, der Übereinstimmung der gemeinsamen Werte und dem Umgang der Finanzen und Unterstützungsmitteln. Alle Beteiligten werden vor allem im zweiten und dritten Punkt dieser Verantwortung nicht gerecht.
Wir fordern, dass alle angesprochenen Regierungen, Regierungsapparate und Behörden, dem WEF und seinen Schwester- bzw. Tochterorganisationen bis zur Erfüllung der Forderungen jegliche Unterstützung entziehen.